13.03.13

Damit die Qualität weiterhin stimmt

Der Kreisdiakonieverband im Landkreis Esslingen (KDV) hat ein Qualitätsmanagement (QM) aufgebaut und ist dafür mit einem Zertifikat belohnt worden, das ihn als Träger von Maßnahmen nach dem Recht der Arbeitsförderung auszeichnet. Damit weist der KDV die Qualität seiner Arbeit nach und erfüllt so auch die Voraussetzungen für eine weitere Zusammenarbeit mit dem Jobcenter in diversen Beschäftigungsprojekten.

Dekan Bernd Weißenborn, Monika Moll, Andrea Eisele, Eberhard Haußmann (v.l.) im Diakonieladen Esslingen – Foto: U. Rapp-Hirrlinger

B. Weißenborn, M. Moll, A. Eisele, E. Haußmann (v.l.) im Diakonieladen Esslingen – Foto: U. Rapp-Hirrlinger

Ohne Zertifizierung nämlich hätte man auch bereits laufende Beschäftigungsprojekte 2013 nicht weiterführen dürfen. Neben den sieben Diakonie- und Tafelläden betrifft dies weitere Maßnahmen, mit denen Alleinerziehende, psychisch Kranke oder Langzeitarbeitslose wieder ins Berufsleben eingegliedert werden sollen.

So hat man aus der Not eine Tugend gemacht und in nur einem halben Jahr ein Qualitätsmanagement aufgebaut, das die Qualität der geleisteten Arbeit nach außen sichtbar dokumentiert. „Die Menschen sollen wissen, was sie an Standards bei uns erwarten können und welche hohen Maßstäbe wir uns selbst setzen“, sagt Dekan Bernd Weißenborn, Vorsitzender des KDV.

Zertifizierung als Chance

 

Auch wenn KDV-Geschäftsführer Eberhard Haußmann zugibt, „dass der Lustfaktor gering war, die über weite Strecken sehr bürokratische Aufgabe anzugehen, hat man den Prozess als Chance begriffen, um in den verschiedensten Bereichen der Arbeit des KDV einheitliche Standards und Vorgehensweisen festzulegen – ob beim Beschwerdemanagement, der Einarbeitung neuer Mitarbeiter oder der Dokumentation von Fortbildungen. Besonderes Augenmerk habe man nach der Brandkatastrophe in Titisee-Neustadt auch auf die Arbeitssicherheit gelegt, sagt Haußmann.

 

Die höchsten Standards für alle Läden übernommen

 

„Wir haben alle Abläufe beschrieben und genau festgelegt. An diese müssen sich nun alle Mitarbeiter halten“, erklärt Monika Moll, die QM-Beauftragte des KDV, die Vorgehensweise. Dafür habe man etwa bei den Diakonie- und Tafelläden die höchsten Standards aus den verschiedenen Arbeitsbereichen ausgewählt und für alle Läden verbindlich übernommen, erläutert Andrea Eisele, die im KDV für Armuts- und Beschäftigungsprojekte zuständig ist. Heute seien die Tafelläden des KDV landesweit die einigen zertifizierten, ist Haußmann stolz. Eisele, die aus der Wirtschaft kommt, schätzt die Arbeit im KDV schon vor dem QM-Prozess als „hochprofessionell und auf höchstem Niveau“ ein.

QM als ständiger Prozess

 

Zahlreiche Formulare und Dokumente wurden entworfen, um den Mitarbeitern Leitlinien an die Hand zu geben. Die Durchforstung aller Arbeitsbereiche habe auch die Möglichkeit eröffnet, zu überlegen, welche Abläufe sinnvoll sind und welche verändert werden müssen, betont Moll. Überhaupt sei das Qualitätsma-nagement ein ständiger Prozess. Nun gelte es, die Mitarbeiter in diesen Prozess mitzunehmen und so das Qualitätsmanagement im KDV zu verwurzeln, sagt Haußmann. Künftig sollen auch weitere Bereiche wie Schuldnerberatung oder Psychologische Beratung zertifiziert werden.